Bulat Š. Okudžava

Bulat Š. Okudžava, geboren am 9. 5. 1924 in Moskau als Sohn einer Armenierin und eines aus Georgien stammenden hohen Parteifunktionärs, der 1937 als angeblicher deutscher Spion hingerichtet wurde. Seine Mutter kam in Lagerhaft, wurde aber 1955 rehabilitiert. Okudžava ging 1942 freiwillig an die Front und wurde erheblich verwundet. Nach dem Krieg studierte er russische Philologie an der Universität Tbilissi und war anschließend bis 1955 als Dorfschullehrer in der Nähe von Kaluga tätig. Nach der Rehabilitierung seiner Mutter durfte er nach Moskau zurückkehren, wo er bis zu seinem Tod lebte. 1956 erschien sein erster Gedichtband. Etwa 1957 begann er, seine Gedichte mit Gitarrenbegleitung vorzutragen, zunächst in privaten Zirkeln, ab 1960 dann auch öffentlich. Er avancierte rasch zum berühmtesten Liedermacher der Sowjetunion und genoss infolgedessen weitgehende Freiheit. In den 1960er Jahren allerdings kam er mit dem Regime in Konflikt wegen seines Engagements für die Dissidenten Sinjavskij, Daniil und Solženicyn. Der 1972 angedrohte Parteiausschluss (Okudžava war seit 1955 Mitglied der KPdSU) wurde nicht vollzogen. Nach dem Ende der Sowjetunion wurde Okudžava von Boris Jelzin in die “Begnadigungskommission des russischen Präsidenten” berufen, die Fehlurteile der Sowjetjustiz untersuchte und korrigierte und der er bis zu seinem Tod angehörte. Bulat Š. Okudžava starb während ...